Viele Regionen in Europa bieten hervorragende Bedingungen für Urlauber, die ihr Reiseziel am liebsten zu Fuß erkunden. Eine besonders imposante Naturlandschaft präsentiert sich Wanderbegeisterten in Norwegen.
Wer zum ersten Mal in das skandinavische Land reist, sollte sich mit den klimatischen Gegebenheiten vertraut machen. Anders als zu Hause in Deutschland beginnt das Frühjahr hier nämlich deutlich später. Auf sicheres Wanderwetter kann man erst im Mai bauen. Im Hochsommer kann es vor allem im Landesinneren heiß werden. An der Küste herrscht gemäßigtes Klima, durch die sanfte (oder auch mal stürmische) Brise bleiben die Temperaturen angenehm. Im Herbst wird es in Norwegen öfter stürmisch. Als beste Urlaubszeit für ausgedehnte Wanderungen wird der Zeitraum von Ende April bis in den September hinein empfohlen. Während der Hochsaison im Juli und August herrscht in den beliebten Urlaubsorten reges Treiben. Möchte man während dieser Wochen nach Norwegen reisen, sollte sich schon frühzeitig um ein passendes Quartier kümmern. Ideal für Wanderurlaube sind Norwegens zahlreiche gemütliche Ferienhäuser, die genügend Platz für die ganze Familie und die gesamte Wanderausrüstung bieten.
Norwegen punktet mit tollem Wegenetz
Wer in Norwegen wandern gehen möchte, wird dabei selten die Orientierung verlieren. Das Wegenetz ist ausgezeichnet beschildert. Besonders für Gäste, die noch nie in Norwegen waren, ist die Einteilung in verschiedene Schwierigkeitsklassen ein ideales Entscheidungskriterium. Möchte man eine gemütliche Wanderung unternehmen und dabei wenige Höhenmeter überwinden, hält man nach grünen Routen Ausschau. Die gut präparierten Wege führen durchwegs über Asphalt, Schotter oder feste Waldwege. Maximal zwei Stunden ist man auf grünen Wanderwegen unterwegs – eine ideale Streckenlänge also für Gäste mit Kindern oder Urlauber mit wenig Wandererfahrung. Bis zu vier Stunden dauern Wanderungen auf blau beschilderten Routen. Hier sind weniger als 400 Höhenmeter zu überwinden. Urlauber mit genügend Kondition finden auf roten Strecken eine Herausforderung. Wer sich auf rote Routen begibt, sollte jedoch über Wandererfahrung und entsprechende Ausrüstung verfügen. Einzelne Streckenabschnitte können nämlich über offenes Gelände und Felsen führen. Die Dauer der Wanderungen auf den roten Strecken beträgt bis zu sechs Stunden. Sehr anspruchsvoll präsentieren sich schwarze Routen, die eine ausgezeichnete körperliche Verfassung voraussetzen.
Wunderschöne Wanderwege findet man im gesamten Land. Wer die Flora und Fauna Norwegens kennenlernen möchte, kommt bei einer Wanderung in der Hardangervidda voll auf seine Kosten. Der größte Nationalpark Norwegens befindet sich im Süden des Landes. Er ist wegen der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten weit über die norwegische Grenze hinweg bekannt. Ebenfalls im Süden befindet sich mit dem Jotunheimen Gebirge das höchste Gebirge nördlich der Alpen. Besonders eindrucksvoll ist eine Wanderung am Geirangerfjord. Hier stürzen imposante Wasserfälle die steil abfallenden Felswände hinab. Der Fjord wurde 2005 von der UNESCO sogar mit dem Sigel „Weltnaturerbe“ ausgezeichnet. Zu einer ausgedehnten Wanderung gehört die Einkehr in einer der zahlreichen Hütten dazu. Hier kann man die Energiespeicher bei traditionellen norwegischen Gerichten auftanken.