San José – eine Hauptstadt in Mittelamerika
San José ist die Hauptstadt von Costa Rica, einem Staat in Zentralamerika zwischen Nicaragua und Panama. Die Stadt befindet sich im zentralen Teil des Landes und wird von ungefähr 340.000 Menschen bewohnt. Darüber hinaus ist San José auch die Hauptstadt der Provinz gleichen Namens und der größte Ort in Costa Rica. Sie liegt 1.170 m über dem Meeresspiegel in einer Hochebene namens Valle Central. In der Phase nach dem Zweiten Weltkrieg war San José noch um einiges kleiner und bevölkerungsärmer im Vergleich zur heutigen Zeit. Im Jahr 1950 lebten gerade mal 86.900 Einwohner in dieser Stadt, und das rasante Bevölkerungswachstum in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts sorgte für eine immense Vergrößerung von San José.
Der Weg vom Dorf zur Hauptstadt – die Geschichte von San José
San José war bei weitem nicht immer eine der größten Städte in Costa Rica. Im Gegenteil, zu Beginn des 19. Jahrhunderts war der Ort ein kleines Dorf ohne besondere Bedeutung für das Land. Die Regierung hatte damals ihren Sitz in Cartago. Juan Mora Fernández war das erste gewählte Staatsoberhaupt von Costa Rica und sorgte für die entscheidende Veränderung in der Geschichte von San José. Er ließ im Jahr 1824 den Regierungssitz bewusst von Cartago nach San José verlegen, weil er ein Zeichen für das Ende der spanischen Kolonialherrschaft setzen wollte. Die Menschen waren damals sehr optimistisch, nachdem die Zentralamerikanische Konföderation (Costa Rica war Mitglied in diesem Staatenbund) ihre Unabhängigkeit erklärte. Die wichtigsten Universitäten des Landes wurden in San José gegründet. In den Jahren 1911 bis 1918 hatte der Zentralamerikanische Gerichtshof seinen Sitz in der heutigen Landeshauptstadt von Costa Rica.
Kulturelle Highlights – das Nationalmuseum von Costa Rica und andere Sehenswürdigkeiten in San José
In kultureller Hinsicht gehört das Nationalmuseum von Costa Rica zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt San José. Die Errichtung erfolgte 1917 aus militärischen Gründen. An den Außenwänden gibt es noch Einschusslöcher zu sehen, die aus dem Bürgerkrieg von 1948 stammen. Das Museum hat seinen Schwerpunkt auf den Gebieten der Geschichte, Geologie und Archäologie. Die Ausstellung der präkolumbianischen Steintafeln und Keramiken kommt bei den Besuchern ebenso gut an wie die Gegenstände aus Gold im Sala de Oro sowie die Steinkugeln von Costa Rica, die man im Hof betrachten kann. Weitere beliebte Museen sind das Jademuseum und das Museum des Goldes, des Geldes und der Kunst. Eine Vorstellung im Nationaltheater sorgt für einen unterhaltsamen Abend, der ausreichend Gesprächsstoff bietet.