Ungarn

Das Land Ungarn liegt nicht am Meer und trotzdem ist es bei Badeurlaubern enorm beliebt. Grund ist der Balaton, auf deutsch der Plattensee. Dieser See ist seit Jahrzehnten bei Urlaubern aus vielen Ländern Europas enorm beliebt. Selbst die Einwohner der ehemaligen DDR konnten am Plattensee Urlaub machen. Der Plattensee ist der größte Binnensee Mitteleuropas. Er ist 79 Kilometer lang und durchschnittlich acht Kilometer breit. Der Tourismus ist die wichtigste Einnahmequelle dieser Region. Über eine Million Touristen nehmen alljährlich den Weg zum Balaton auf sich. Der See wird zumeist von den Urlaubern mit dem eigenen Auto oder dem Bus erreicht. Der Flugverkehr ist für Ungarn bisher wenig attraktiv. Allgemein kann sich der Reisende in Ungarn eines großen Angebotes erfreuen. Alle Arten von Urlaub werden angeboten. Vom Individualurlaub auf Pferden oder mit dem Fahrrad über Kuren am Hévizer Thermalsee bis hin zur Kreuzfahrt auf der Donau, Ungarn ist vielfältig und spricht jeden an.

Die Geschichte Ungarns ist allgegenwärtig

Die Geschichte Ungarns beginnt im Grunde genommen erst am Ende des 9. Jahrhunderts. Damals eroberten die Magyaren unter ihrem Großfürsten Árpád das Karpatenbecken. Von dort aus starteten sie Raubzüge in ganz Europa. Erst Otto I. setzte dem Treiben der Magyaren ein Ende, als er 955 einen vernichtenden Schlag gegen diese führte. Stephan I. ist der Gründer des Königreichs Ungarn. Diese datiert auf den 20. August 1000. In den Jahren 1241 und 1242 hielten die Mongolen blutige Schlachten in Ungarn ab, welche etwa die Hälfte der damaligen Bevölkerung das Leben kosteten. Eine Neubesiedlung des verwaisten Landes nahm König Béla IV. vor. Er holte Schwaben ins Land. Im Laufe der Zeit wechselten die Herrscher. Mal hatten die Osmanen das Sagen, mal waren es die Türken, daran anschließend wiederum die Habsburger. Für Deutschland hat das Land Ungarn geschichtlich eine ganz besondere Bedeutung. Es war das erste Land, welches den Eisernen Vorhang durchtrennte. Der damals amtierende ungarische Außenminister Gyula Horn nahm am 27. Juni 1989 diesen historischen Akt vor und löste damit eine wahre Völkerwanderung nach Ungarn aus. Tausende von DDR-Bürgern nutzten die Chance und gelangten von Ungarn über Österreich in die lange gewünschte Freiheit. Damit legte Ungarn einen entscheidenden Grundstein für die Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland und somit zum Ende des Kalten Krieges.

Ungarn war bereits zu Zeiten der Berliner Mauer eine Begegnungsstätte

Die Rolle von Ungarn während der Zeit des Kalten Krieges lässt sich nicht eindeutig festlegen. Einerseits war das Land den sogenannten Ostblockstaaten zugehörig, andererseits verschloss es sich nicht dem westlichen Einfluss. In Ungarn konnten Bürger aus West- und Ostdeutschland Urlaub machen. Es war ein Land der Begegnung und erlaubte zumindest den Menschen, innerhalb der Mauer, ein wenig Freiheit. Nach dem Fall der Mauer wurde Ungarn zur Republik. Im März 1999 wurde Ungarn Mitgliedsstaat der NATO, was zu diesem frühen Zeitpunkt einer Sensation glich. Nur wenige ehemalige Ostblockstaaten hatten bis dato diesen Schritt gewagt. Am 1. Mai 2004 wurde Ungarn Mitglied in der Europäischen Union. Die Hauptstadt Ungarns ist Budapest mit mehr als 1,7 Millionen Einwohnern. Insgesamt zählt Ungarn knapp 10 Millionen Einwohner, die auf einer Fläche von etwas mehr als 93.000 Quadratkilometern leben.