Port-au-Prince

Port-au-Prince ist die Hauptstadt von Haiti, einem Land auf der Hispaniola-Insel in der Karibik. Mit einer Bevölkerungszahl von ungefährt 1.275.000 Einwohnern handelt es sich um die größte Stadt des Landes, welches ein Bestandteil der Großen Antillen ist. Der Ballungsraum wird von mehr als 2,2 Millionen Menschen bewohnt, wobei die Mehrheit von ihnen sehr arm ist und in den Slums am Rande von Port-au-Prince lebt. Die Stadt existiert offiziell seit dem Jahr 1749 und wurde schließlich 1804 zur Hauptstadt von Haiti ernannt. Die politische Lage ist seit 2004 äußerst kritisch, denn Port-au-Prince hat ebenso wie das restliche Staatsgebiet immer wieder mit schweren Unruhen zu kämpfen.

Auf den Spuren von Kolumbus – die Geschichte von Port-au-Prince
Die ersten Siedler in Port-au-Prince waren die Taíno, die um 2600 v. Chr. aus Venezuela nach Haiti auswanderten. 1492 eroberte Christoph Kolumbus das Land für die spanische Krone. Anschließend kam es zur Entstehung von unzähligen Siedlungen, welche jedoch von den Großmächten England und Frankreich zerstört und von den Siedlern im Laufe der Zeit wieder verlassen wurden. In den darauffolgenden 50 Jahren breiteten sich französische Piraten immer stärker in dieser Region aus und errichteten die zur damaligen Zeit wichtigste Stadt Hôpital. Die Spanier hingegen glaubten immer noch einen Anspruch auf die Ortschaft zu haben und versuchten die Franzosen mit diversen Angriffen in die Knie zu zwingen. Dies ist ihnen jedoch nicht gelungen, so dass sie im Frieden von Rijswijk ihre Rechte vollständig abtreten mussten. Letztendlich gelang es den Franzosen, Haiti zu einer ihrer Kolonien zu machen. Im Jahr 1749 erfolgte die Gründung von Port-au-Prince.

Kultur – Sehenswürdigkeiten in Port-au-Prince und die Situation nach der Naturkatastrophe
Port-au-Prince hat nach wie vor mit den Folgen des schweren Erdbebens vom 12. Januar 2010 zu kämpfen, bei welchem ein Großteil der bekanntesten Bauwerke schwerwiegende Schäden erlitten hat. Dazu gehört u. a. der Präsidentenpalast, dessen Wiederaufbau noch nicht konkret geplant ist. Frankreich hat für den Fall einer Umsetzung dieses Plans seine Unterstützung angeboten. Auch die einstmals wunderschöne Kathedrale wurde bei diesem Erdbeben zerstört. Die noch existierenden kulturellen Einrichtungen von Port-au-Prince befinden sich im Stadtzentrum.

Analphabetismus – ein zentrales Problem der haitianischen Bevölkerung
In Port-au-Prince herrscht wie im restlichen Haiti ein grundlegendes Problem im Bezug auf das Thema Bildung. Zwar gibt es eine Schulpflicht, die sechs Jahre lang andauert sowie zahlreiche Berufsschulen und Universitäten. Trotzdem kann ungefähr die Hälfte der Bevölkerung weder lesen noch schreiben. Somit gehört Haiti zu den Ländern mit der höchsten Zahl an Analphabeten auf der ganzen Welt.