Gibraltar

Gibraltar ist ein Gebiet an der südlichsten Spitze der Iberischen Halbinsel. Obwohl sich Gibraltar geographisch quasi in Spanien befindet, so steht es dennoch als britisches Überseegebiet unter der Souveränität des Vereinten Königreiches Großbritanniens. Die Meeresenge, die zwischen Gibraltar und der nordafrikanischen Küste verläuft, nennt sich Straße von Gibraltar. Die Fläche von Gibraltar ist lediglich ca. 6,5 km² groß und es gibt nur eine direkte Landesgrenze zu Spanien. Außerdem gehört der Streifen bis 3 Seemeilen vor der Küste zu Gibraltar.

Die Straße von Gibraltar

Die Straße von Gibraltar ist innerhalb Europas auch unter dem Namen Meerenge von Gibraltar sehr bekannt. Sie verbindet das Mittelmeer mit dem Atlantischen Ozean und ist daher von großer Bedeutung vor allem für die Schifffahrt. Sie ist ca. 60 km lang und die schmalste Stelle ist nur etwa 14 km breit. Nördlich von ihr befindet sich Gibraltar sowie das spanische Festland und südlich die nordafrikanische Küstenregion. Die Straße von Gibraltar wird täglich von bis zu 300 Handelsschiffen durchfahren und ist damit eine der meistbefahrensten Strecken des Schifffahrtsverkehrs weltweit. Die Meerenge ist nicht einfach zu durchfahren, da die Wind- und Strömungsverhältnisse recht schwierig sind. Die großen Handelsschiffe haben damit weniger Probleme als vielmehr kleinere Boote. Die Straße von Gibraltar wird in den letzten Jahren auch immer öfter für eine Flüchtlingsbewegung aus Afrika genutzt, die illegal in Spanien einreisen wollen. Auf zumeist völlig überladenen und technisch in keinem einwandfreien Zustand befindlichen Booten versuchen sie überzusetzen und nicht selten kommt es zu Unglücken und Unfällen, bei denen es auch schon Todesopfer gab.

Einfluss Großbritanniens

Dass Gibraltar ein britisches Überseegebiet ist, wird bereits bei Betrachtung der Amtssprache deutlich, die nach wie vor Englisch ist. Jedoch sprechen die meisten Bewohner auch Spanisch, was vor allem praktische Gründe haben dürfte aufgrund der räumlichen Nähe zum einzigen direkten Nachbarland. Gibraltar hat eine eigene Regierung und verwaltet sich nahezu vollständig selbst. Die Bereiche der inneren Sicherheitspolitik, der Außenpolitik und der Verteidigung werden jedoch von Großbritannien beziehungsweise dem Vereinten Königreich übernommen. Die britische Queen ist auch die Staatschefin von Gibraltar. Obwohl es in der Vergangenheit immer wieder Bemühungen von Seiten Spaniens gab, Gibraltar zu annektieren, scheiterten die Versuche immer wieder, sowohl bei Besetzungen als auch bei Abstimmungen durch die Bevölkerung. Die Bevölkerung scheint bis heute nicht überzeugt von einer spanischen Angliederung zu sein, da sie immer wieder von spanischen Sanktionen betroffen waren, die beispielsweise die Ein- und Ausreise an der Grenze zwischen Gibraltar und Spanien verkomplizierten und zu erhöhten Schwierigkeiten beim Transport und Verkehr führten. Da Großbritannien in der EU ist, zählt auch Gibraltar dadurch bedingt zur EU, auch wenn es einige Sonderregelungen gibt. So unterliegt Gibraltar beispielsweise nicht dem freien Warenmarkt des europäischen Binnenmarktes und kann von diesem auch nicht profitieren.

Besonderes

Gibraltar ist der einzige Ort innerhalb Europas, an dem noch frei lebende Affen vorkommen. Der Affenfelsen ist ein beliebter Ausflugspunkt für Touristen, an dem die frei lebenden Berberaffen angeschaut werden können. Die Bezeichnung frei lebend wird jedoch immer wieder kritisiert, da die Affen überwiegend von Menschen gefüttert werden. Daher würden sie eher unter den Begriff Haustiere fallen.