Die Patios von Palma: Mallorcas versteckte Perlen

Die Innenhöhe von den Patrizierhäusern befinden sich in Palma verborgen in dem Gassenlabyrinth. Es handelt sich dabei um ruhige Oasen, die Informationen über den früheren Alltag der Adligen geben. Direkt in Mallorcas Hauptstadt können die Besucher dort entdecken, was bereits die Aristokraten suchten. Wie Festungswälle stehen die Fassaden von den Patrizierhäusern dar und so reihen sich steinerne Wände nebeneinander, die Meter dick sind. Die Sicht auf die Innenhöfe wird durch hohe Mauern versperrt, die damals gegen Piraten als Schutz bestanden. Welche blühenden Gärten sich in den Seitenstraßen der Altstadt befinden, wird nur durch die hochgewachsenen Palmwedel erkannt. Sie eine echte Sehenswürdigkeit abseits des Massentourismus, der in Mallorca wieder zugenommen hat. Für Gäste sind in Palma etwa sechzig sehenswerte Innenhöhe geöffnet und dies am späten Nachmittag und am Vormittag. Die Gärten sind besonders toll, wenn Besucher den Menschenmassen auf den Haupteinkaufsstraßen entfliehen wollen. Viele der Patrizierhäuser gehören Akademien, Instituten und Behörden. Das, was Adlige damals in den Stadtoasen empfanden, kann beim Betreten in die Innenhöfe gespürt werden. Es werden eine angenehme Kühle und Ruhe gefunden. Wer durch einen Halbbogen aus mallorquinischem Kalkstein in die Patios geht, der spürt gleich einen Temperaturunterschied. Es riecht beinahe wie in einem Wald und erdig. Der Adel musste nicht wie die arbeitenden Bauern zur Arbeit raus und sie hatten die Sonnenstrahlen gemieden. Es galt als das ultimative Statussymbol, wenn ein Leben im Schatten geführt wurde. Auch heute wird bei den Patios noch das Plätschern wahrgenommen, denn beinahe in jedem Hof steht eine Zisterne oder ein Brunnen. Die Patios gehören definitiv zu den Insidertipps der Insel.

Früher die Höfe der Adligen, heute die der Kulturgeschichte

In den Höfen wurden ursprünglich Nutzpflanzen gezüchtet und Tiere wurden dort gehalten. Die Eisenringe für Pferde werden auch heute noch zum Teil vorgefunden. Die Fackeln für die Beleuchtung des Hofs wurden sehr hoch angebracht, damit darunter durchgeritten werden konnte. In dem 18. Und 19. Jahrhundert haben die Adeligen dann aus den Kolonien exotische Pflanzen gezüchtet. Zu diesen Pflanzen gehöre Fächerpalmen, Zitronenbäume und Mispeln. In die grünen Welten durften zur damaligen Zeit auch weniger betuchte Insulaner eintreten. Sie durften dort dann auf Bänken kurzzeitig verschnaufen. Der Nachbarschaftsklatsch wurde dort besprochen und alle konnten sich am Wasser bedienen.

Die Familienwappen von den Hausherren wurden so angebracht, dass die Einkehrenden diese gut erkennen konnten. Aus den Höfen wurden geschwungene Treppen hochgezogen, wo die hohen Herrschaften in die Privatstockwerke gehen konnten. Die Entwicklung zu der Touristenhochburg hat der mallorquinische Adel teilweise verschlafen und daher wurden viele Häuser der Aristokraten verkauft. Unter Denkmalschutz stehen daher auch nicht alle Stadtpaläste. Ganze Portale und nicht nur die Inneneinrichtung wurden daher nach Amerika verkauft. Der kulturelle Wert der alten Höfe wird erst allmählich wieder von der Stadt erkannt und daher werden die Innenhöfe gekauft, damit der Erhalt gesichert wird. In den ruhigen Oasen sollten Besucher nur nicht zur Siesta-Zeit einkehren und die Höfe haben von 12 bis 16 Uhr geschlossen. Durch die Patios von Palma gelangt jeder in die geheimnisvollen Zwischenwelten.

patioPatios finden – Wo und Wann?

Direkt in der Altstadt gibt es viele romantische Rückzugsorte und dies sind die Patios. Wer die richtigen Wege und Zeiten kennt, der kommt problemlos in die Innenhöfe der Patrizierhäuser. Die Patios von Palma stellen wahre Perlen dar und sind ein Teil von einer sehr urbanen Welt. Am besten können die Gärten direkt früh am Morgen bestaunt werden, denn zu dieser Zeit ist Palma noch nicht überlaufen. Viele Höfe stehen dann zur Erkundung offen. Die Höfe mögen bei zugeschlossenen Torgittern vielleicht abweisend erscheinen, doch sobald die Besucher Zutritt haben, wirken sie sehr einladend. Wer die Höfe betrachtet, wird diese oftmals als Wohnräume unter freiem Himmel betrachten. Häufig gibt es Galerien und Arkaden bei den Höfen und im Falle eines Regenschauers könnten sich die Besucher unterstellen. Bei einem Stadtpalast stellt jeder Hof den Mittelpunkt dar und ein Gebäude umschließt den Hof an allen vier Seiten.

Gerade bei Einbruch der Dunkelheit sind die Höfe sehr stimmungsvoll. Zur Nachtzeit gibt es dann das Zirpen der Grillen und die Düfte der Pflanzen. Die Höfe sind teilweise eher dunkel mit häufig keinen Gewächsen, andere sind lichtdurchflutet mit riesigen Palmen und kleineren Pflanzen. Innerhalb der Höfe gibt es ziemlich ähnliche Elemente und diese sind eine repräsentative Treppe, Kassettendecken, abgeflachte Bögen und Brunnen. Viele der Höfe gehören zu öffentlichen Einrichtungen wie zum Beispiel das Hospital San Pere, der oberste Gerichtshof, das Museum Palau March und da Museum für Zeitgenössische Spanische Kunst. Viele andere Höfe sind auch privat und dazu gehören Can Sureda und Can Oleza. Zum Teil werden dort Konzerte mit klassischer Musik abgehalten und ansonsten wird die Geschichte Palmas bei den architektonischen Details erkannt.